Musea Brugge verwaltet die wichtigste Gemäldekollektion von Hans Memling weltweit. In Kooperation mit dem flämischen Forschungszentrum für Kunst in den burgundischen Niederlanden werden systematisch materialtechnische Untersuchungen der Brügger Flügelgemälde von Memling ausgeführt.
Hans Memling
Dieser aus Deutschland stammende Künstler übersiedelte im Jahr 1465 nach Brügge und arbeitete dort bis zu seinem Tod im Jahr 1494. Er war sehr erfolgreich und bekam Aufträge vom Klerus, von führenden Bürgern und auch von ausländischen Kaufleuten, die in Brügge Handel trieben. Memling war sehr versiert im Malen von Porträts und sein Werk hatte einen großen Einfluss auf die späteren italienischen Renaissanceporträts.
Die Untersuchung
Musea Brugge und das flämische Forschungszentrum für Kunst in den burgundischen Niederlanden führen systematisch materialtechnische Untersuchungen der Brügger Flügelgemälde von Memling aus. Die Ergebnisse bringen neue Einblicke über die Entstehung der Arbeiten und verdeutlichen verschiedene Aspekte der Werkstattpraxis dieses Künstlers. Die gesammelten Daten werden in Zukunft schrittweise erschlossen, sodass Forschern, Kollegen aus anderen Museen und Sammlern jeweils das aktuellste Referenzmaterial zur Verfügung steht.
In der Kollektion von Brügge befinden sich die einzigen zwei signierten Altarstücke von seiner Hand: Das Johannes-Retabel, das große Triptychon für den Alter des Sint-Janshospitals aus dem Jahr 1479 und das Triptychon von Jan Floreins aus dem Jahr 1479. Andere Werke von Hans Memling in den Kollektionen sind gut dokumentiert und datiert: Das Moreel-Triptychon aus dem Jahr 1484, das Porträt einer jungen Frau (auch Sibylla Sambetha genannt) aus dem Jahr 1480 und das Diptychon von Maarten van Nieuwenhove aus dem Jahr 1487. Diese Brügger Gemälde sind Referenzstücke für Werke an anderen Orten der Welt.
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