In den kommenden Jahren investieren die Stadt Brügge und Flandern gemeinsam in einen beeindruckenden musealen Masterplan in der Brügger Altstadt, mit BRUSK als Herzstück.
Mit BRUSK lösen wir ein jahrzehntelanges Problem fehlender geeigneter Ausstellungsflächen für alte, moderne und zeitgenössische Kunst. Gleichzeitig schaffen wir Raum für die Aufbewahrung und Erforschung unserer reichen Kunstsammlung. Mit diesem Museumsprojekt verwirklichen wir vier große Ambitionen, die mit den weltweit anerkannten Kernfunktionen von Museen übereinstimmen: zeigen, sammeln und bewahren, einem möglichst breiten Publikum zugänglich machen und erforschen.
Diese neugestaltete, zwei Hektar große Stätte wird das letzte Puzzlestück des Brügger Museumsviertels bilden und Brügge – und in weiterer Folge Flandern – als Kulturregion stärken. Die Subventionen der flämischen Regierung in Höhe von 27,2 Millionen Euro stellen einen bedeutenden Hebel für die weitere Umsetzung dieses Museumsprojekts mit einem Gesamtwert von 47,5 Millionen Euro dar.
BRUSK wird ein neuer dynamischer kultureller Ort für international bedeutende Ausstellungen. Ein hochmodernes Museumsgebäude, das integrale Nachhaltigkeit, architektonische Innovation und Harmonie in den Vordergrund stellt.
Man betritt BRUSK frei durch eine lichtdurchflutete Passage. Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang, der Museumsshop, Ateliers, ein Auditorium und ein Restaurant. Dies ist ein offener, transparenter und frei zugänglicher Ort, mit dem wir Raum an die Stadt, ihre Bewohner und Besucher zurückgeben möchten.
Im ersten Stock befinden sich zwei große Museumshallen, die alles bieten, um bedeutende internationale Ausstellungen zu beherbergen. Die Hallen (40x40 m und 20x40 m) zeichnen sich im musealen Umfeld durch ihr natürliches Nordlicht aus, das genau so einfällt wie in klassischen Künstlerateliers.
Durch zwei große, nach Norden ausgerichtete Fenster (19x15 m und 9,5x15 m) strömt reichlich Licht in beide Hallen. Zudem verleiht die Raumhöhe von 13,75 m den Sälen eine an eine Kirche oder Kathedrale erinnernde historische Atmosphäre. Die Ausstellungshallen sind flexibel nutzbar und können leicht unterteilt werden. Dadurch können wir nicht nur herausragende Werke und Ausstellungen präsentieren, sondern auch Tanz, Theater und Musik in das Museum bringen.
Jedes Jahr werden in BRUSK mehrere herausragende, innovative und aktuelle Ausstellungen über alte, moderne und zeitgenössische Kunst organisiert. Diese verbinden die prächtigen, jahrhundertealten Sammlungen von Musea Brugge mit neuen, überraschenden Geschichten. Indem sie Kunst und Erbe aus verschiedenen Zeiten und Kontinenten mit unserer modernen Lebenswelt verknüpfen, sind die BRUSK-Ausstellungen aktuell, gesellschaftlich relevant und regen Besucher zu Wissensvermehrung, Vernetzung und Wertschätzung an.
Der Neubau BRUSK ist Teil eines Gesamtkonzepts, das zu einem lebendigen Kunststandort und einer inspirierenden Forschungs- und Begegnungsstätte führen wird. Direkt neben BRUSK entsteht BRON, das neue Forschungszentrum von Musea Brugge. Es ist das Gehirn von Musea Brugge: ein Ort für die Erforschung der Sammlung, an dem sich internationale Wissenschaftler, Guides, Studenten und Museumsmitarbeiter treffen, Projekte entwickeln und in der wissenschaftlichen Bibliothek oder im Konsultationsraum für Drucke und Zeichnungen arbeiten.
Auch das Groeningemuseum und die Kapelle – der heutige Eingang des Groeningemuseum – werden in das Masterplan-Projekt integriert und umfassend renoviert.
BRUSK wird der Ort sein, um unsere beeindruckenden Sammlungen auf fortschrittliche Weise mit einer zeitgemäßen Kulturerfahrung zu verbinden.
Alle diese Museumsgebäude – BRUSK, BRON und das Groeningemuseum – werden von einem neuen Museumspark umgeben. Ein grüner Treffpunkt, eine Oase in der Stadt mit Bäumen, Pflanzen und einem Stück Reie, das in den Park integriert wird und als echter Blickfang dient.
Das neue Museumsareal wird kein Ort für einen flüchtigen Besuch sein, sondern ein kreatives, künstlerisches Zentrum in der Stadt. Ein Treffpunkt für sowohl Brügger als auch Besucher, ein Ort, an dem verschiedene Kunstformen zur vollen Entfaltung kommen können.
Über eine logistische Passerelle sind die beiden Museumssäle von BRUSK und das Groeningemuseum mit dem logistischen Flügel verbunden. Ein enormer logistischer Vorteil.
Der nicht-öffentliche, logistische Bereich bietet eine bedeutende Stärkung der Sammlungsinfrastruktur von Musea Brugge. Neben Restaurierungsateliers und einem multifunktionalen Raum für Fotografie und naturwissenschaftliche Forschung gibt es auch Depoträume für unsere empfindlichsten Sammlungen: die Gemäldesammlung (fast 2.000 Objekte) und die Sammlung von Werken auf Papier (mehr als 20.000 Drucke und Zeichnungen). Zusammen gut für 1.100 m² Fläche für Sammlungsmanagement.
BRUSK stellt ein innovatives, hochqualitatives Ausstellungsprogramm über (inter)nationale, multidisziplinäre Kunst vom 14. Jahrhundert bis heute zusammen.
BRUSK setzt von Anfang an auf starke integrale ökologische Nachhaltigkeit. Beim Aufbau und der Gestaltung von BRUSK und den festen Präsentationen werden konkrete Maßnahmen aus dem Nachhaltigkeitsplan von Musea Brugge umgesetzt. Dazu gehören modulare Szenografie, Recycling oder Wiederverwendung von Materialien, ökologisch nachhaltiger Transport, Reduzierung von Papier zugunsten digitaler Medien und lokale, vegetarische Gastronomie bei Eröffnungen.
Die Dächer der beiden Ausstellungshallen und die Westfassade der Haupthalle sind vollständig mit dunkelgrünen, stromerzeugenden Glasschindeln verkleidet, die das Gebäude mit nachhaltiger Energie versorgen. Damit ist das Gebäude mehr als doppelt so energieeffizient wie es der aktuelle BEN-Standard (Norm für fast-klimaneutrales Bauen in Belgien) vorsieht. Das Gebäude entspricht auch weitestgehend den Standards des zirkulären Bauens.
Außerdem machen wir mit der Renovierung des Groeningemuseums und der Kapelle einen großen Schritt in Richtung gut isolierter und energieeffizienter Gebäude für Brügge. Alle Gebäude auf dem Museumsgelände sind mit einem Erdsonden-Wärmespeicher verbunden, der im Winter zum Heizen genutzt wird und im Sommer für Kühlung sorgt. Auch andere Gebäude im Museumkwartier, wie das Koets- und das Arentshuis, werden künftig an das Wärmenetz angeschlossen.
August - Oktober 2022: Abriss des Schulgebäudes
Oktober - Dezember 2022: Archäologische Untersuchungk
2023 - Mitte 2025: Bau des BRUSK und Renovierung des BRON
Mai 2025 - April 2026: Inbetriebnahme des BRUSK für das Sammlungsmanagement
November 2025: Eröffnung BRON
Mai 2026: Eröffnung Ausstellung BRUSK
2027 - 2030: Renovierung des Groeningemuseums
2030: Eröffnung des renovierten Groeningemuseums
2030: Bau des Museumsparks
Möchten Sie die Arbeiten genau verfolgen? Alle 2 Stunden machen wir ein Foto von der Baustelle.
Unsere BRUSK-Fotografin Femke den Hollander porträtiert die Baustelle.
Fotos: © Femke den Hollander
Images: © Design by Robbrecht en Daem architecten & Olivier Salens architecten, Image by MakeMe.