Schließen
Restaurierungen

Gläsernen Bierkrugs aus dem 17. Jahrhundert

Obwohl wir dieses feine Objekt mit silbernem Deckel heute als Karaffe beschreiben könnten, wurde es ursprünglich wahrscheinlich als Bierkrug verwendet.

0000 GRO0161 I 2 380 f1649684803

Objekt aus dem 17. Jahrhundert

Der schöne Glaskrug weist einige Beschädigungen auf, die jedoch meistens mit der Qualität des Produktionsprozesses in der Zeit, in der dieses Glas zustande kam – Ende des 17. Jahrhunderts – zusammenhängen. Die Suche nach klarem Glas verlief damals nicht immer flott. Es wurde Bleioxid an das Glas hinzugefügt, um es klar zu machen, aber der chemische Prozess verlief noch nicht optimal. Dies erklärt die Haarrisse und die Abschilferung des Glases.

Onderzoeksproject_restauratie_bierpul-buik-voor-behandeling-c-Nicole-Minten
Onderzoeksproject_restauratie_bierpul-detail-buik-tijdens-behandeling-c-Nicole-Minten

Die Behandlung

Einige Elemente im Schadenbild waren für die Restaurierung von Bedeutung. Erstens und vor allem wies die Glasfläche Haarrisse mit dazwischen sich lösenden Splittern (Crizzling) auf. Zudem befanden sich im Bauch verschiedene geleimte Brüche, Risse und Lücken. Der Leim, der dafür verwendet wurde, war inzwischen vergilbt und die Scherben waren nicht schön anschließend oder gleichmäßig verleimt. Die gesamte Oberfläche war zudem sehr staubig und der Scharnierdeckel wurde lose aufbewahrt.

Während der aktuellen Behandlung reinigte die Restauratorin Nicole Minten die vollständige Glasfläche mit entmineralisiertem Wasser und Ethanol. Zudem sollten die verleimten Brüche gelöst und neu verleimt werden. Aufgrund der fragilen Glasfläche wurde das Eintauchen in Lösungsmittel deshalb nicht in Erwägung gezogen. Die alten Verleimungen sollten mit Kompressen mit Dichlormethan aufgelöst werden, aber nach einer Untersuchung zeigte sich, dass vermutlich Zweikomponentenleim verwendet wurde, der nur sehr leicht auf diese Behandlung regierte. Die Kompressen waren ausreichend, um die Oberfläche zu reinigen, aber nicht, um die Stücke zu lösen. Aus der Untersuchung ging zudem hervor, dass die Scherbenränder bereits zuvor nachgeschliffen wurden, um besser in den verleimten Teil zu passen.

Das Lösen und erneute Verleimen erwies sich also in diesem Fall als nicht möglich, aber das Glas ist jetzt wohl klarer.
Die Verleimungen stören auch weniger als vor der Behandlung. Die losen Teile des Deckels wurden erneut am Henkel befestigt. Ein Auftrag, der von der Firma Metafose ausgeführt wurde, die auf die Konservierung und Restaurierung von metallenen Kunstgegenständen spezialisiert ist.