Schließen

Musea Brugge hat Ihre Sammlung erneut mit einem Werk der Flämischer primitiver angereichert

19 Juni 2019

Mit dem Kauf der heiligen Veronika des Brügger Meisters der Ursula-Legende zu Beginn dieses Jahres erweitert Musea Brugge erneut Ihre Kernsammlung der flämischen Primitiven mit einem schönen Kunstwerk. Die Tafel wurde von einem Nachfolger von Jan van Eyck angefertigt und befand sich bisher in britischem Besitz.

0000 GRO0161 I 2 380 f1649684803

Es kommt sehr selten vor, dass ein Gemälde erworben werden kann, das in direktem Zusammenhang mit der Werkstatt von Jan van Eyck steht. Die Stadt und die Museumsleitung freuen sich daher über diese wichtige Bereicherung der Sammlung. Somit kann Brügge den Titel „Hauptstadt der flämischen Primitiven“ noch stärker beanspruchen und bietet so im Vorfeld des Van Eyck-Jahres 2020 einen schönen Mehrwert für Kunstliebhaber und Besucher von Brügge.

Dendrochronologische Untersuchungen - mit dieser Technik lässt sich das Alter eines Holzobjekts wie einer Tafel bestimmen – ergaben, dass das Trägermaterial aus Eiche aus dem Jahr 1387 stammt. Es wurde wahrscheinlich erst in der zweiten Dekade des 15. Jahrhunderts gemalt, während des Lebens von Van Eyck oder kurz nach seinem Tod im Jahre 1441.

Die Szene zeigt die thronende Maria mit Kind in einem Raum. Der anonyme Maler stützte seine Komposition auf Elemente aus verschiedenen Werken von Jan van Eyck und seinem Atelier. Daraus lässt sich folgern, dass er auf Werkstattzeichnungen des Brügger Meisters zugreifen konnte und sich wahrscheinlich sogar eine Weile in seiner Werkstatt in Brügge aufhielt.

Der ursprüngliche Besitzer der Tafel ist unbekannt und über deren ursprüngliche Funktion ist ebenfalls nichts bekannt. Vermutlich schmückte das Gemälde einen kleinen Altar und diente als private Andacht. Der früheste bekannte Besitzer war Lucien Bonaparte, der Bruder von Napoleon, der es 1816 verkaufte.

Vor kurzem hat der Stadtrat von Brügge dem Kauf zugestimmt. Unterdessen wurde auch die offizielle Ausfuhrgenehmigung erteilt, die derzeit in Brügge eingehend untersucht wird. Das Gemälde ist Teil der Ausstellung „Jan van Eyck in Brügge“, die ab dem 12. März im Groeningemuseum zu besuchen ist.