Fast wie echt. Das ist zweifellos auch Ihre Reaktion auf dieses Stillleben. Und das ist auch die Absicht: dass wir, die Betrachter, den Eindruck haben, vor realen Objekten zu stehen. In diesem Fall handelt es sich um drei akribisch gemalte tote Vögel: eine Rohrdommel, einen kleinen Wattvogel und einen Singvogel, die an zwei Nägeln aufgehängt wurden. Beachten Sie die Schatten, die die Vögel auf die helle Wand werfen, so dass sie noch dreidimensionaler wirken, aber auch die Risse im Putz.
Was wir hier sehen, ist ein Trompe-l'œil, wörtlich eine „Augentäuschung“: Der Maler erzeugt eine visuelle Illusion. Fast wie echt, also. Das Genre war im 17. Jahrhundert sehr beliebt, und Frans van Cuyck de Myerhop war einer seiner Meister.
Das 17. Jahrhundert ist das Jahrhundert des Stilllebens, eines Genres für Virtuosen. Es entstehen verschiedene Spielarten von Stillleben, und aufgrund der hohen Nachfrage können sich Maler auf eine von ihnen spezialisieren, etwa auf Blumenstillleben, Frühstücksstillleben, Stillleben mit Tieren, Früchten oder reich gedeckten Tischen. Häufig transportieren Stillleben eine moralische Botschaft über die Vergänglichkeit des Lebens, und das ist auch hier der Fall.