Diese Komposition geht auf einen Wandteppichentwurf von Rubens mit dem griechischen Helden Achilles zurück. Um zu verhindern, dass er im Trojanischen Krieg getötet würde, versteckte seine Mutter ihn, als Frau verkleidet, auf einer Insel, wo er unter den Töchtern des Königs lebte. Griechische Heeresführer, die sich als Kaufleute ausgaben, entlarvten ihn: Achilles verriet sich, als er aus den angebotenen Waren die Waffen wählte.
Mit dem vielseitigen Antwerpener Künstler Erasmus Quellinus dem Jüngeren nähern wir uns der Kunst von Peter Paul Rubens, mit dem er häufig zusammenarbeitete. Für seine Komposition griff Quellinus auf einen Entwurf von Rubens für einen Wandteppich zurück. Die Geschichte stammt aus der Antike.
Im Mittelpunkt, unter dem Pfau, ist die Hauptfigur zu sehen. Sie ist wie eine Frau gekleidet, trägt aber Helm und Dolch und ist sichtbar ein Mann. Es ist der griechische Held Achilles. Achilles' Mutter weiß, dass ihr Sohn im Trojanischen Krieg sterben wird. Um das zu verhindern, versteckt sie ihn auf einer Insel bei einem König mit sieben Töchtern. Dort lebt Achilles als junge Frau verkleidet.
Bis schließlich zwei griechische Krieger sein Versteck entdecken und eine List erdenken, um den unverzichtbaren Achilles nach Troja zu holen. Als angebliche Händler haben sie Geschenke für die Prinzessinnen mitgebracht. Als jede ihr Geschenk wählen darf, verrät sich Achilles, denn er nimmt den Helm und den Dolch, die die beiden wohlweislich zu den Geschenken gelegt hatten. Genau dieser Moment ist hier zu sehen. Die beiden Griechen, darunter Odysseus, der die List ersonnen hatte, sind links im Bild.
Es gibt noch eine zweite Hauptfigur. Sie steht rechts im Licht, sieht traurig aus und beachtet die Geschenke nicht. Es ist Deidameia, eine der sieben Königstöchter. Achilles hat eine geheime Beziehung und zwei Kinder mit ihr.
Am Anfang des Kommentars ging es um die Verbindung zwischen Quellinus und Rubens. Quellinus ist zwar von Rubens beeinflusst, geht aber durchaus eigene Wege: Sein Stil ist ruhiger und klassischer als Rubens' üppiger Barock, was sich auch in diesem Gemälde von 1643 deutlich zeigt.