In Brügge wurde die Malerei im 17. Jahrhundert von Jacob van Oost I dominiert. Er verbrachte mehrere Jahre in Italien, wo er stark vom Werk Caravaggios beeinflusst wurde. Im Geist der Gegenreformation schuf Van Oost zahlreiche Altarbilder für Kirchen und Klöster in Brügge, außerdem war er beim Bürgertum ein gefragter Porträtist. Auch sein Sohn Jacob van Oost II machte sich einen Namen als Brügger Porträt- und Historienmaler.
Die flämische Barockmalerei zeigt eine auffällige Tendenz zur Spezialisierung. In den großen Kunstzentren Antwerpen und Brüssel verlegten sich einige Künstler auf monumentale Historienbilder mit geschichtlichen, biblischen oder mythologischen Szenen.
Andere spezialisierten sich auf Porträts, Landschaften, Genrebilder – Gemälde mit Alltagsszenen – oder Stillleben, und wieder andere auf Subgenres des Stilllebens, wie Blumenstücke, Früchtestillleben, Tierstücke oder Trompe-l’Œils, in denen häufig Vanitas- oder Vergänglichkeitssymbole verwendet wurden.
Die unterschiedlichen Genres waren bei Kunstsammlern sehr beliebt und stellten einen bedeutenden Teil ihrer Kunst- und Wunderkammern dar.